Gesundheit/Pflege

Trimmen oder nicht- Haarzyklus

Die Matrix umgibt die Dermalpapille. Das Haar ist in der Wachstumsphase.
Die Papille umgibt nicht mehr die Wurzel. Die Wurzel sieht jetzt wie eine Lanze aus.
Eine neue Wurzel bildet ein neues Haar. Das alte Haar wird hinausgedrängt.

Haarzyklus

1. In der Wachstumsphase (Foto 1) umgibt die Wurzel fingerhutartig die Dermalpapille. Nachdem das Haar seine Länge  erreicht hat, stellt es das Wachstum ein.

2. Die Wurzel löst sich von der Dermalpapille. (Foto2) So kann das Haar viele Monate in dem Zustand der Ruhe verharren. Bei Lockenhunden mit Wellhaar sind die Haare dauerhaft im Wachstum.

3. Um die Dermalpapille bildet sich eine neue Wurzel, die ein neues Haar entwickelt. Durch das Wachstum des neuen Haares wird das alte Haar abgestoßen.

Bei erwachsenen Hunden sind die Haarbälge in Gruppen angeordnet. Jedes Haar besitzt eine eigene Wurzel. Diese sind in die Haut eingebetet wie auch die Krallen, Talg- und Schweißdrüsen. Unter den Haaren desselben Haarbüschels erkennt man deutlich dickeres und gerades Leithaar (Primärhaar). Primärhaare bilden die Deckhaare, die vor Regen schützen und das Aussehen bestimmen.

Die anderen Haare des Büschels sind die sogenannten Wollhaare und meist wesentlich dünner. Wollhaare können jedoch im Durchmesser erheblich variieren und haben keine Talg- oder Schweißdrüsen. Sie bilden das isolierende Unterfell.Durch die gewellte Form bilden sie kleine Luftpolster.

Jedes einzelne Haar hat auch in unmittelbarer Nähe parallel verlaufende Nerven und Blutgefäße. So kann eine Wahrnehmung von Schmerz, Juckreiz, Tastgefühl, Druck und Berührung erfolgen.  

Die Haut ist das Organ mit der größten Ausdehnung, Sie bildet die Außenverkleidung von Organen und des Organismus. Unmittelbar darunter befinden sich Faszien, deren immense Bedeutung und Funktion erst seit einigen Jahren bekannt wurde. Der Faszienatlas des Menschen existiert erst seit 2015. Wir können bisher nur erahnen welche Bedeutung Faszien bei einem Tier haben können.

Die Frage bei dem Kromfohrländer stellt sich natürlich: Trimmen oder nicht? 

Hat man einen Glatthaar- oder einen Rauhaarkromi?

Die meisten Kromis haben sehr wenig Wollhaare (Unterwolle).

Kromihaare werden niemals mit Schermaschinen wie z.B. für Pudel getrimmt sondern mit speziellen Handmessern vorsichtig herausgezogen. 

Diese Trimm-Techniken (unterschiedliche Trimmmesser für unterschiedliche Körperbereiche) werden in der Regel von den ZüchterInnen vermittelt.

Die meisten Kromis benötigen es eigentlich nicht. Es ist tatsächlich abhängig von der Dichte der Wollhaare. Gutes tägliches Kämmen (auch der Pfoten) reicht bei den meisten völlig. 

Unsere Bonna ist ein rauhaar Kromfohrländer. Sie ist 5 Jahre und wurde bisher 4 mal getrimmt. Wann es notwendig sein könnte, einen Kromi zu trimmen kann man anhand der Länge der Haare feststellen. Zieht man ganz leicht an dem Haar und löst sich dieses problemlos aus der Haut, könnte man diesen Bereich vorsichtig trimmen. Das abgestorbene Haar hat eine leicht veränderte Farbnuance und sieht etwas stumpf aus.

Trimmen beim Kromfohrländer ist nicht generell notwendig. Hier können die ZüchterInnen am besten Auskunft geben, da sie das Haarkleid ihrer Zuchtverpaarung samt den genetischen Anlagen kennen (DNA-Analyse) und durch diese Verpaarung die Beschaffenheit des Haares vererbt wird.

Es sollte inzwischen selbstverständlich sein, beim Kauf eines Welpen auch eine Gesamt-DNA-Analyse des Hundes zu bekommen, die nicht nur die Dominanz der Vererbung des Haarkleides beinhaltet sondern auch die zu erwartenen Krankheiten anzeigt.

Was sind z.B. soziale Aufgaben der Haare?

 

Durch das Sträuben der Haare kommt es optisch zu einer Vergrößerung des Körperprofils. Damit versucht der Hund den Aggressor abzuschrecken.

Aber auch bei Kälte wird durch das Sträuben der Haare das wärmeisolierende Luftkissen vergrößert. Hunde ohne Unterwolle sollten vor Kälte oder auch Hitze geschützt werden, da sie anatomisch u.a. auch nicht in der Lage sind, über ihre Schweißdrüsen die Wärmesteuerung zu verwenden.

Unsere Hunde haben kaum Unterwolle.