Klar bist du traurig, manchmal gereizt, ziehst dich zurück in dein Schneckenhaus und trauerst. Lass dir das Gefühl nicht nehmen und es durch andere ins Lächerliche ziehen. Menschen, die die Trauer nicht fühlen können, sind kaum imstande die Gegenseite dieser Emotionen zu erleben – genau gesagt überschwängliche Freude, Glücksschmetterlinge im Bauch, Wohlfühlgefühle. Es gibt viele Gefühlsblinde unter uns, die Gefühle wenig fühlen können oder bei anderen Menschen „ablesen“ können. Dieses Thema der Gefühlsblindheit hat es noch nicht ganz aus der Wissenschaft zum Allgemeinwissen geschafft. Genauso wie es Gefühlsblinde gibt, die deine Gefühle der Trauer nicht nachvollziehen können , existiert auch eine verlängerte Trauerreaktion.
Wenn du jedoch denkst, es wird Zeit wieder die Sonne zu sehen dann ist es der richtige Weg für eine Neuorientierung.
Jedenfalls ist es so, derjenige der richtig tief trauern kann, ist auch sehr gut imstande die positive Seite der Gefühle tief zu empfinden und das heißt die ganze Bandbreite der Gefühle.
Empfehlenswert ist es, zunächst erst einmal abzuwarten und eine Weile mit deiner Trauer allein zu sein.
Die Länge der Trauer variiert von Mensch zu Mensch. Gefühle entstehen weil wir sie selbst machen können, wir können sie aber ebenfalls fein justieren. Erzähle über deine Trauer auch wenn du denkst, dass es keiner mehr hören mag. Wenn du das weniger magst, dann schreibe ein Tagebuch. Halte deine kostbaren Gedanken und Bewegungsgründe in diesem fest. Lese diese immer wieder und ergänze die Texte.
Und plötzlich kommt der Tag der Veränderung. Du merkst, etwas verändert sich und lässt es geschehen. Bei der Veränderung deiner Gefühlslage haben Kleinigkeiten geholfen.
Lass nach dieser inneren Arbeit das Vergangene für einen Moment vergangen sein und beschäftige dich mit deinen Sinnen. Lass deine Haut verwöhnen, schnuppere an unterschiedlichen Düften, die für dich betörend sind und waren. Lege Musik auf oder musiziere. Die Zeit des Trauerns ist auf deine Lebenszeit bezogen ein klitzekleiner vorübergehender Sekundenteil.
Erst danach kannst du überlegen, ob es für dich Sinn macht, wieder eine Fellnasen an deiner Seite zu haben. Wenn es so ist, dann sage auch nicht, du wärst zu alt oder dass du dich schuldig gegenüber deinem früheren Tier fühlst wenn du eine neue Fellnase aufnehmen würdest. Es gibt auch viele ältere Hunden, die wieder ein neues Zuhause suchen. Das Alter oder die Schuldgefühle dem verstorbenen Tier gegenüber sind kein Grund, sich das Glück mit einem Hund erneut zu leben, selbst zu verwehren.
So eine Entscheidung darf nie spontan fallen sondern sollte gründlich überlegt werden. Keiner außer dir kann wissen, was das Beste für dich ist. Vielleicht magst du jetzt erstmal deine Zeit anders genießen, reisen, Freundschaften pflegen o.ä.. Lass dir einfach Zeit und entscheide dann für dich.