Trauer ist ein tiefes unser Leben bestimmendes Gefühl.
Unwiederbringlicher Verlust eines geliebten Menschen oder unser Leben bisher begleitenden Lebewesens ist wohl der tiefste Einschnitt unseres Lebens.
Wenn dein Herzenshund geht, ist es wie ein Stillstand, ein dumpfes Gefühl im Kopf, ein Augenblick des inneren Entsetzens. Der Trost, den andere geben wollen, erreicht den Leidenden nicht. Wohlgemeinte Phrasen wie etwa, es wird schon wieder oder es wird vorbei gehen, rufen eher Zorn als Dankbarkeit hervor. Ja, natürlich geht es irgendwann auch mal weiter. Das weißt du und ich und jeder.
Aber jetzt stehe ich wieder vor dem Bach, in dem mein kleines Hundemädchen schwimmen gelernt hat, und ein tiefes Gefühl von Trauer ergreift mich wieder. Entsetzen darüber, dass ein Stück von mir gegangen ist. Was passiert da mit mir, fragt man sich in so einer Situation? Wie soll ich damit fertig werden, folgt zugleich als nächste Frage?
In diesem Beitrag versuche ich, mich dir und deiner Trauer anzunähern. Du musst wissen, dass du nicht allein bist. Trauer ist etwas zutiefst Menschliches. Unsere Menschen- und Tiergeschichte ist geprägt von Leid, Trauer und Traumata.
An bestimmten emotional bedeutenden Orten, wie z.B. bei dem Bach, existiert in unserem Gehirn eine Verbindung zum emotionalen Gedächtnis. Dort sitzt eine bestimmte Erinnerung an meinen geliebten Hund.
Wir nennen das in der Psychologie Trigger. Trigger ist ein Reiz, der eine bestimmte emotional „durchgetränkte“ Erinnerung, ohne das man das möchte, lebendig werden lässt. Dieser Reiz kann über einen oder mehrerer unserer Sinnesmodalitäten aufgenommen werden und Erinnerungen abrufen.
Diese abgerufene Erinnerung, lässt die Gefühle der Einsamkeit, der Trauer und der Erstarrung hervorrufen, eben dieselben, die damals gefühlt und als das Unausweichliche ertragen wurden.