Die Vorderkörper-Tiefstellung ist ein Verhalten, was den meisten Menschen vom Beobachten her bekannt ist. Bei Hunden bedeutet es so viel wie Kommunikation: Eine sogenannte „Taxierstellung“ aus der die eigene Lage genauer zB. bei Unsicherheit eingeschätzt werden kann. Durch die sprungbereite Körperhaltung hat der Hund die volle Aufmerksamkeit auf den anderen und verfügt aus der Körperlage über eine optimale Reaktionsfähigkeit. Hier geschieht Kommunikation und diese Stellung bedeutet nicht unbedingt, der Hund mag spielen. Die Bedeutung soll aus der Gesamtsituation und der Dynamik der Verhaltens beurteilt werden. Nicht jeder Hund kann sozial kommunizieren. Diese Stellung bedeutet also nicht unbedingt „ich will spielen“ sondern zählt zum Konfliktverhalten und der Suche nach passender Konfliktlösung.
Was kennzeichnet aber das Spiel? Das Spiel an sich unterscheidet sich nach dem Zweck und der Funktion.
Das ursprüngliche Spiel ist ein Spiel ohne Erwartungen, es ist offen und furchtlos (Donaldson, 2004). Das ursprüngliche Spiel ist ein Spiel ohne einen festen Plan oder eines Konzeptes. Genauso wie wir geraten Hunde in einen Flow des Spiels. Wer musiziert kennt dieses Gefühl des „Selbstvergessens“.
Spielblicke und Spielgesichter sind charakteristisch für einen Hund. Das lustvolle Ausprobieren im Rollentausch gehört dazu.
Es ist kein Spiel wenn dein Hund gejagt wird und voller Furcht deine Nähe sucht und der Besiter des anderen Hundes behauptet, das sein Hund nur spielen wollte indem dieser deinen gejagt hat. Das ist kein Spielverhalten sondern Jagdverhalten. Schütze deinen Hund vor solchen Erfahrungen.
Unsere Annabelle machte diese Erfahrung mit 7 Monaten und brauchte 3 Monate bis sie wieder furchtlos anderen Hunden gegenüber sein konnte.
Offenheit und Vertrauen dem anderen Hund gegenüber sind Grundvoraussetzungen für ein zustandekommendes Spielverhalten.
Das Spiel der verschiedenen Rassen unterscheidet sich voneinander. Beispielsweise gibt es das sogenannte Trampeln der Königspudel, womit ein Kromi genauso wenig anfangen kann wie auch andere Rassen.
Solitärspiele
Dein Hund spielt mit sich allein und erkundet die Umwelt oder sich selber. Neugierde und Wachsamkeit begleitet das Spiel z.B. wenn er mit einem Stöckchen oder Steinen am Bachufer spielt: Erkundungsspiel und Objektspiel zugleich.
Sozialspiele
Hier wird mit einem oder mehreren Sozialpartnern gespielt – entweder andere Hunde oder Familienmitglieder. Wenige Kromis würden mit fremden Personen spielen.
Hier geschieht das kommunikative Lernen. Über Mimik, Körperhaltung, Bewegungen etc. geschieht wie bei Kindern eine Entwicklung der kognitiven und sozialen Fertigkeiten.
„Das hundische Spiel ist reich und kreativ – und besteht nicht allein aus Apportieren geworfener Bälle oder Motivationsobjekte.“ (Feddersen-Petersen, 2004)
Agility beispielsweise gehört nicht zum ursprünglichen Spiel. Es ist ein kooperatives Regelspiel, in dem der Mensch nach bestimmten Regeln die absolute Kooperation seines Hundes erwartet. Es ist eine Beschäftigung für den Menschen.
Die Frage stellt sich: Was ist das richtige Spiel für den Hund und wo kann ich mir darüber Informationen holen?
Kromis im Spiel:
Kromis haben die typischen Spiellaute, die von Hundebesitzern von anderen Rassen zumeist nicht korrekt interpretiert werden.
Kromis sind laut, knurren oder bellen manchmal kurz. Das „Spielknurren“ hört sich für die meisten Nichtkromikenner gefährlich an. Es sind bei dem Spiel ausgestossene Laute, die den anderen Hund animieren sollen, mitzuspielen oder sie knurren laut während sie im Spiel hinterherrennen.
Das Spielknurren tritt in verschiedener Länge und Vielseitigkeit auf.