Persönliche Erfahrungen:
Welpen können ohne ihre Mutter und die dazugehörige Milchbar nicht überleben. Der Züchter ist aufgefordert genau zu achten und zu wiegen, damit er einer Austrocknung, Unterzuckerung, Unterkühlung usw. verhindern kann. Welpen können auch an Unterkühlung sterben wenn die Temperatur in der Welpenbox nicht kontinuierlich zwischen 27-30 Grad gehalten wird. Wir benutzten in den ersten 2 Wochen kontinuierlich eine Rotlichtlampe. Diese wurde ausgeschaltet, wenn Bonna in die Wurfbox ging. Das Licht der Lampe konnte gegen die Decke der Box gerichtet werden. So wurde die Umgebungstemperatur konstant gehalten.
Wichtig:
- Vor und nach jeder Mahlzeit wiegen
- Thermometer in die Wurfbox stellen – evtl. Rotlicht benutzen
Durch das Wiegen der Welpen war sofort klar, Bonna hat kaum Milch und eine Zufütterung muss stattfinden. In der ganzen Zeit der Zufütterung, war Bonna sehr fürsorglich und machte die Wurfbox rein, leckte die Bäuche zur Blasen- und Darmanregung und legte sich zu den Welpen und gab das, was sie geben konnte. Das Leben des Frauchens sah so aus, dass sie anfangs alle 2 Stunden und dann alle 4 Stunden zufüttern musste.
Fütterungszeiten: alle 2 Stunden, nach 3 Wochen alle 4 Stunden
Fütterung: Worauf ist zu achten?
- Achte auf die Temperatur der Flasche. Am Anfang können die Welpen noch nicht richtig saugen, so dass es eine gewissen Zeit beansprucht wird in der die Milch gleich kalt wird. Flaschenwärmer für Babys ist essentiell. 20 ml sollten anfangs gefüttert werden. Bei Langsamtrinkern ist der Saugreflex noch nicht richtig ausgebildet. Da braucht man Geduld. Versetze diese Welpen an das Ende der Rangtrinkliste, da es empfohlen wird, die angerührte Milch nicht länger als 30 Minuten stehen zu lassen. Wenn notwendig, umwickle die Flasche mit Alufolie und befestige diese mit einem Gummi. So wird die wenige Milch in der Flasche nicht so schnell kalt. Kalte Milch bedeutet Erbrechen, zu heiße Milch bedeutet Verbrennungen im Mäulchen des Welpen. Nicht gut angerührte Milch kann Durchfall hervorrufen. Klümpchen verstopfen dann auch den Sauger.
- Position beim Trinken: Die Anweisung, die Welpen auf den Bauch zu legen, ist nicht unbedingt erfolgsversprechend bzw. notwendig. Viel besser war es bei unserem Vorhaben, die Welpen auf den Rücken zu legen, ihren Kopf zu fixieren und die Milch in die Lefzen langsam fließen zu lassen. So kann genau beobachtet werden wie die Welpen schlucken und wann mehr nachgegeben werden kann. Sammelt sich zu viel Milch im Mäulchen dann warte bis der Welpe schluckt. Hier ist wirklich viel Geduld erforderlich. Überstrecke nicht den Kopf des Welpen. Manchmal stockt das Trinken. Es sind oft die gleichen Welpen, während andere kaum Probleme haben. Nicht vergessen – auch die Welpen müssen ein Bäuerchen machen, da sie Luft geschluckt haben. Nach dem Bäuerchen geht alles wieder gut. Wie Babys gehalten oder gelegt werden müssen, um ein Bäuerchen zu machen ist schon klar oder? Ebenso kann es mit Welpen gemacht werden. Und ebenfalls nicht vergessen: Nicht alle Welpen hören auf zu trinken, wenn sie satt sind. Also nicht überfüttern, da sie medizinische Probleme bekommen, die dann wiederum behandelt gehören.
- Überprüfung des Milchstrahls – manchmal ist eine Flaschenfütterung noch nicht möglich. Laut Dirk Küllmer kann eine 20-ml Spritze benutzt werden (selbstverständlich ohne Kanüle!!!). Dieser Tipp war am Angang der Fütterung von Bonnas Welpen der Wichtigste. Danke an die Zuchtstätte von Solberknochen. Ebenfalls Danke an Rosi und Maria für die wertvollen Tipps im Umgang mit Bonnas Milchlosigkeit.
- Stimulierung der Blase und des Darmes nicht vergessen. Wir hatten das Glück, dass Bonna das erledigen konnte. Nach einem Kaiserschnitt, kann ich mir vorstellen, dass diese Aufgabe erst der Züchter übernehmen muss. Das wurde ausprobiert: Massiert man mit einem feuchten Waschlappen (feucht wie die Zunge der Hündin) den Bauch, fließt sogleich der Urin. Massiert wird nicht von einer Seite zur anderen sondern entlang der Blase.
- Kontinuierlichen Beobachten, Wiegen vor und nach den Fütterungen sowie Versorgen der Mutterhündin und ständige Kontrolle und Pflege ihrer Milchleiste ist äußerst wichtig. Nur so kann es gelingen, einen Wurf angemessen großzuziehen. Wir haben jetzt den 25. Tag und die Welpen werden immer noch alle 4 Stunden gefüttert. Die Gewichtskontrolle zeigt eine stetige Zunahme. Welch ein unvorstellbares Glück.